Soulway 9

 oder Vertrauen in den Fluss des Lebens….

Oft bemerke ich es nicht, dass ich ein verängstigtes Kind in mir trage. Ja, manchmal geht es sogar soweit, dass ich, egal wie alt ich bin, mich wie ein Kind auf die Welt zubewege. Um dieses innere Kind in mir geht es auch. Es will geheilt werden, damit ich selbst in meine Verantwortung gehen kann.

Was sage ich da gerade, ich bin doch ständig in meiner Verantwortung. Doch mir dämmert, es geht nicht nur um die alltäglichen Pflichten, da geht es um mehr. Es geht um Mitgefühl, um Tun, um autentisch sein, um Verständnis und Toleranz, manchmal bis zur Selbstlosigkeit. Bedingungslos zu geben und selbstverständlich Dinge zu tun, ohne dafür etwas zu erwarten wird von mir verlangt, das zeigen mir meine Situationen.

Doch was fehlt, was blockiert denn mein Leben oder mich? Möglicherweise doch Disharmonien aus dem Elternhaus, egal wie ich es schönrede oder wie ich den Eltern die Schuld für „etwas“ gebe? Verantwortung, Loslassen, etwas sein lassen können, das gelingt doch nur, wenn ich ganz in meiner Kraft bin und nicht, wenn ich „das verletzte oder verwöhnte“ Kind spiele. Vielleicht frage ich mich mal, was ich „verleugne“ und was ich „betäube“, egal wodurch? Phew… im ersten Moment regt sich Widerstand – doch das weiß ich schon – dieser zeigt mir nur auf, dass ich genauer hinsehen und hinfühlen darf.

Habe ich ein Problem mit Nehmen, dann darf ich mal zu meiner Mutter hinsehen, habe ich eins mit Geben, dann darf ich mal zu meinem Vater hinschauen. Habe ich ein Problem mit „Neinsagen“ darf ich zu mir selbst hinsehen 😉. Es gibt immer einen Grund, warum wir die Eltern „haben“, die wir „hatten“. Unsere Prägungen und Verletzungen sind unsere Lebensthemen.

Oft ist es für mich leichter, den Status quo beizubehalten und mich nicht aus der Komfortzone hinauszubewegen. Will ich aber in die Eigenverantwortung gehen, ein Bewusstsein dafür aufbauen, so habe ich keine andere Wahl als genau das zu verändern. Meine eigene Geschichte zu heilen, ist das eine, den anderen Grenzen aufzuzeigen, NEIN zu sagen und die „Rolle nicht mehr zu spielen“ sondern in meine wahre Identität zu gehen und meine Integrität liebevoll, fürsorglich und mitfühlend sowohl mit mir, als auch mit anderen zu leben, das wäre es, auch wenn mir das nicht immer leicht fällt.

Ich darf lernen, in die Akzeptanz und in die Liebe zu gehen, auch wenn ich noch kein Gefühl dafür habe, was es bedeutet, in die Liebe zu gehen. Vermutlich, so dämmert es mir, darf ich dafür in die Verletzlichkeit gehen, mich wieder darauf einlassen und nicht mich ständig zu schützen. Grenzen setzen ja, aber als Erwachsener, der sein Innerstes behütet und beschützt, weil er sich selbst nicht mehr im Stich lässt, dennoch offen für die Liebe bleibt. Ja, nun gebe ich mir genügend Raum, um in mich hineinzuhören, vor allem jedoch, mich wert zu fühlen, dass ich selbst Liebe bin.

Doch jetzt mal geht es hinaus in die Natur, sie ist Grundlage für mein Wohlbefinden und hilft mir, wieder mit mir in Einklang zu kommen. Vielleicht treffen wir uns ja einmal… da draußen in „Gottes wundervollem Wohnzimmer“…

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