SOULWAY 2 

.... oder wie und was fühle ich?

Fühlen, richtiges Fühlen, was ist das? Ich habe es ausgeschalten, mein Denken fühlt, und ich glaube, ich fühle. Ich halte das oft fälschlicherweise für meine Intuition.

Unentschlossenheit quält mich, ich frage viele Menschen, bevor ich mich entscheide und fühle mich letztendlich dennoch zerrissen. Meine Angst vor dem, eine falsche Entscheidung zu treffen, raubt mir schier den Atem. Dabei will ich doch nur, ja was will ich denn….??? Schon wieder muss ich mich entscheiden, wo mir das doch so schwerfällt.

Was ich jedoch weiß ist, was ich nie wieder „fühlen“ will, doch ich spür, das engt mich ein, begrenzt mich und ich tue mir damit selbst weh, doch ich kann oft nicht anders, selbst wenn ich dabei taktlos, launenhaft oder pedantisch werde. Ich beobachte die anderen, halte sie fest, mache mich unentbehrlich aber manchmal ja, da mache ich sie unentbehrlich für mich. Ich spüre, ein wirkliches Miteinander ist das nicht.

Zu warmherzigen Menschen zieht es mich hin, in ihrer Gegenwart fühle ich mich geborgen. Engpässe oder schwierigen Situationen begegne ich oft mit Verdrängung, weil ich es allen recht machen möchte, doch es gibt immer jemanden, dem ich damit auf die Füße trete, egal wie ich mich schlängle und winde. Diese Verdrängung schützt mich vor Schmerz, zumindest glaube ich das, doch ich verliere mich dabei, verliere den Zugang zu mir, zu meinen Gefühlen.

Doch das Leben hilft mir, wenn ich mir nur helfen lasse. Es bringt mir viele Menschen, in denen ich mich spiegeln kann, die mir durch ihre Art zu leben vieles zeigen. Diese Menschen führen mir vor Augen, was ich verdränge. Die Angst, nicht gemocht oder verlassen zu werden, sitzt mir schon im Nacken…….. und das kann mich oft stur machen, uneinsichtig und ich renne blindlings los……. nicht immer in mein „Gutes“ hinein. Dennoch, Wärme, Geborgenheit  sind meine Rezepte und wenn ich die den anderen gebe, so glaube ich, bleiben sie bei mir oder……. Ich bei ihnen? Tut mir das immer gut?

Plötzlich eine Erkenntnis, ich muss nicht bei anderen bleiben, ich muss mich nicht beweisen…..  wichtig ist, dass ich mich um mein eigenes Wohlergehen kümmere, Egoismus dabei ausgeschalten. Ich brauche nicht auszuhalten, wenn man mir Schaden zufügt, wenn man von mir „fordert“…. egal ob bewusst oder unbewusst. Drängt sich die Frage auf, füge auch ich Schaden zu?... dadurch, dass ich bleibe wo ich gehen sollte, dadurch dass ich alles gut und richtig machen möchte, dadurch, dass ich mich unentbehrlich mache, dadurch dass ich keine Entscheidungen treffe…..?

Und schon wieder zweifle ich, doch ich spüre eine leise Stimme in mir…. Jetzt, da ich bereit bin, mich und nicht die anderen anzusehen……….. diese Stimme spricht: „ich bin da für Dich, wende Dich an mich“! Wer oder was ist das, der da zu mir spricht, frage ich mich da? Und ich spüre, möchte ich den Zugang zu dieser Stimme in mir öffnen, so darf ich mich vertrauensvoll an meine Seele, meinen Schöpfer, meinen Schutzengel wenden, indem ich ihn bitte, mich für diesen Prozess zu öffnen. Ihn zu bitten, meine Verletzungen, die passiert sind im Austausch mit anderen und welche ich verdrängt habe, zu heilen.

Ich spüre, wie mich eine warme Woge durchflutet, beginne tief zu atmen und ich erlaube mir, wieder zu fühlen. Frieden und innere Stille in mir machen es möglich, wieder geduldig und achtsam mit anderen zu kooperieren. Schön langsam spüre ich den Respekt vor der Einmaligkeit eines jeden von uns, vor dem Geheimnis, das jeden von uns umgibt und ich mache mir kein Bild mehr von mir oder den anderen, ich lasse den Raum frei für Entwicklung, sowohl für den anderen als auch für mich… individuell und einzigartig.

© copyright ausnahmslos Barbara HM Wandraschek