Soulway 4

.....oder ins Tun kommen 

Freiheit, so schreit mein Herz, doch ich kann sie nicht entdecken. Mein Verstand sagt mir, dass ich doch frei bin, aber tief in mir drinnen spüre ich es anders. Fühle mich nicht lebendig, eher eingeengt und unfrei.

Als Kind war ich frei, in die Welt einzutauchen, habe beobachtet und meine Schlüsse gezogen. Dies und die Vorgaben meiner Eltern und meines Umfeldes haben mich dazu veranlasst, dass das Leben ein kontinuierliches Aufbauen, also Tun ist. Tun und die Pflichten sowie Konsequenzen, das war es, das mich prägte. Ja mit Einschränkungen kann ich schon leben. Mit der Zeit fühlte ich mich wie in einem Planquadrat, dieses sind für mich die Grenzen und somit die Unfreiheit.

Sätze wie: „Tu dies, unterlasse jenes, das tut man nicht, warum hast Du dies nicht getan usw?“ hängen in meinem Kopf. Daraus habe ich auch gelernt, mich lieber an die gesellschaftlichen Normen anzupassen, als zum Außenseiter zu werden. Wägen, messen, schrauben, werken und tun, alles Praktische ist meins, meistens jedenfalls. Manchmal kann ich das schon recht verbissen sehen. Ja andere sagen mir sogar Sturheit, Rechthaberei und mangelnde Flexibilität nach. Mag schon stimmen, aber meine Welt kommt ins Wanken, wenn irgend etwas in diesem Planquadrat dazu kommt oder verrückt wird.

Stimmt, ich habe nach Freiheit gerufen und dennoch verteidige ich nun dieses Planquadrat, die starren Richtlinien, Vorgaben, Normen, Verhaltensweisen und mit Moral bin ich manchmal auch recht schnell zur Stelle. Dennoch, innerlich spür ich die Diskrepanzen, dass irgendwas hier nicht stimmt, dass ich es so nicht möchte, obwohl ich es dennoch tue, so sehr habe ich mich damit identifiziert.

Wenn ich so über mich reflektiere, so erkenne ich, dass ich mich viel zu schnell für andere „klein“ mache, die Arbeit und Pflicht in den Vordergrund rücke und mich oftmals nicht einmal wichtig nehme. Doch auch darunter leide ich, „irgendwie“. In meinem Inneren regt sich nun etwas.Was ist mit meiner Souveränität, was mit meinem Selbstbewusstsein? Ziehe ich dieses wirklich nur aus der "Produktivität" und dem "Maß der anderen"?

Was wäre wenn: ich mich nicht mehr „bewerte“?

Was wäre wenn: ich einfach nicht alles tun oder können muss?

Was wäre wenn: ich die Grenzen in meinem Leben so ziehe, dass sie für „mich“ stimmen?

Klingen diese Antworten auf diese Fragen nicht schon sehr nach Freiheit? Ach Leben ich freue mich auf Dich 😉 .

(c) copyright ausnahmslos Barbara HM Wandraschek